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Protestschreiben an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach

Über 800 Protestschreiben aus Brandenburg an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Die Kassenzahnärztliche Vereinigung Land Brandenburg (KZVLB) spricht sich gegen die versorgungsfeindlichen Regelungen des Finanzstabilisierungsgesetz aus.

Der Vorstand der KZV Land Brandenburg hat die Zahnärztinnen und Zahnärzte zum Protest gegen die Regelungen des Finanzstabilisierungsgesetz aufgerufen. Trotz Ferienzeit haben sich mehr als Zweidrittel der brandenburgischen Zahnärzteschaft an dieser Aktion beteiligt und die Protestbriefe eigenhändig unterschrieben. Darin fordern Sie zur Rücknahme der beabsichtigten Kürzungen auf. Die Zahnärzteschaft befürchtet eine Verschlechterung der Patientenversorgung bei Inkrafttreten des Gesetzes.

In dem Offenen Brief bewerten die 836 Unterzeichnerinnen und Unterzeichner das Gesetzesvorhaben als unverantwortlich. Sie verweisen auf das größer werdende Problem des Nachwuchs- und Personalmangels in den Zahnarztpraxen. Durch die vom Bundesgesundheitsminister geplante unbegründete Wiedereinführung der strikten Budgetierung werde es noch schwieriger, gut ausgebildetes und qualifiziertes Personal zu finden. Die Qualität der Versorgung in den Zahnarztpraxen sei somit massiv gefährdet.

Dr. Eberhard Steglich, Vorstandsvorsitzender der KZVLB, stellt die schwierigen Rahmenbedingungen für den zahnärztlichen Berufsstand in Brandenburg heraus: „In Brandenburgdrohendurch die Altersentwicklung bereits schwierige Versorgungssituationen. Zudem sind wir das einzige Bundesland ohne eigene zahnmedizinische Hochschulausbildung. Die wichtigen positiven Anstöße zur Nachwuchsgewinnung und Sicherstellung der zahnärztlichen Versorgung werden nun unnötig durch die Bundespolitik gefährdet.“

Dr. Eberhard Steglich und Dr. Heike Lucht-Geuther brachten heute für den Vorstand der KZVLB die gesammelten Protestschreiben auf den Weg zum Bundesgesundheitsministerium.

Sven Albrecht, Vorsitzender der Vertreterversammlung der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Land Brandenburg (KZVLB) ergänzt: „Das geplante Finanzstabilisierungsgesetz trifft die Zahnarztpraxen in Brandenburg hart. Es werden selbst neue Leistungen, wie zum Beispiel die endlich auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhende Parodontitistherapie, durch dieses Gesetz behindert. Das schadet insbesondere unseren Patienten und Patientinnen. Daher setzen wir uns für die Streichung dieser Regelung ein. Auch die Länder können im Bundesrat noch versuchen, auf das Gesetz Einfluss zu nehmen.“

Ein entsprechendes Schreiben ist daher mit den Kopien der Protestbriefe auch an Ministerpräsident Woidke und Landesgesundheitsministerin Nonnemacher gegangen. Den Wortlaut des Offenen Briefes finden Sie hier.